Elterninitiative für den KINDERBAUERNHOF "Pinke-Panke" c/o Simone Grunert, Heynstr. 23, 13187 Berlin, Tel. 030- 48 54 383 Berlin, 17. August 1996 Presseerklärung Am Donnerstag, den 15.08.96 fand nach der Demonstration für den Erhalt des Kinder-bauernhofes und einem Gespräch zwischen Vertreterinnen der Elterninitiative und dem Bürgermeister, die Sondersitzung der BVV zur Finanzierung freier Träger statt. Mit Entsetzen mußten wir Elternvertreterinnen erfahren, daß sich der Bürgermeister für den Fortbestand des Kinderbauernhofes für nicht zuständig erklärt hat und sich damit der Verantwortung für die Kinder und Jugendlichen entzieht. Eine persönliche Stellungnahme zur Problematik der freien Träger verweigerte er uns. In den anschließenden Ausführungen vor der BVV machten die Parteien ihre Standpunkte wie folgt deutlich. Die SPD- und CDU-Fraktionen forderten, wohl aus Unkenntnis der geltenden ARP-Bestimmungen, das Problem wieder über ABM bzw. LKZ- Stellen zu lösen. Dies-bezügliche Bemühungen seitens des Kinderbauernhofes wurden vom Arbeitsamt mit der Begründungen abgelehnt, zum einen, daß die zu vermittelnden Zielgruppen für Tätigkeiten in Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit nicht geeignet sind und zum anderen, der Kinder-bauernhof nach 5 Jahren erhaltener Förderleistung für dieses Tätigkeitsfeld nicht mehr gefördert werden darf. Der Vorschlag des Bezirksamtes, von der SPD - Fraktion aufgegriffen, Kita- Erzieherinnen aus dem Überhang als Ersatz für die wegfallenden Stellen einzusetzen, stellt nicht nur einen erheblichen Eingriff in die Autonomie der freien Träger dar, sondern wirkt, ebenso wie die ABM/LKZ-Variante, auch der von Fachbehörden geforderten personellen und damit fachlichen Kontinuität entgegen. Nach langer Debatte wurde in der BVV zum zweiten Mal die Einrichtung eines Nothilfefonds, diesmal reduziert auf 380.000 DM als Mindestforderung, beschlossen. Jetzt ist es in der Verantwortung des Bürgermeisters und seiner Stadträte, diesen Beschluß bis zum 31. August umzusetzen und damit die endgültige Schließung des Kinderbauernhofes und weiterer Projekte freier Träger der Jugendhilfe zu verhindern. Wir werden Sie über die Ergebnisse der Bezirksamtssitzung am 20. August umgehend informieren und laden ggf. zu einer Pressekonferenz ein. Allen, die uns durch ihre Unterschrift und Beteiligung an der Demonstration in unserem Kampf um den Kinderbauernhof unterstützt haben, sagen wir an dieser Stelle danke. Wir sammeln bis zur spürbaren Umsetzung des Beschlusses weiter und freuen uns über jedes weitere Engagement. Simone Grunert Petra Wermeling